veranstaltet von:
Die Festivalkuratoren:
Bhima Griem und Volker Schwennen
DAS FESTIVAL
Das 3. Worpsweder Artfestival 2023 steht unter dem Leitmotiv „über:windungen“ und folgt den Randlage Artfestivals „Lebe Dein Ändern“ (2019) und „Wahlverwandtschaften“ (2021/22).
Unter primärer Einbeziehung von Kunstorten in und Kunstschaffenden aus Worpswede und der Region soll zeitgenössische Kunst mit einem kollaborativen Ansatz als Gesamterlebnis verhandelt werden. Eingeladen wurden zunächst Künstler:innen verschiedener Disziplinen und jeden Alters aus Worpswede und der Region. Die Festivalkuratoren Volker Schwennen und Bhima Griem präsentieren Arbeiten mit der größtmöglichen Freiheit und Toleranz zugunsten der künstlerischen Arbeit. Neben über 30 Worpsweder Künstler:innen wurden für das Festival auch externe Kunstschaffende aus Braunschweig, Berlin, Bremen, Halle, Hamburg, Hannover, Kassel, Leipzig und der Schweiz, Serbien und Belgien eingeladen und werden diese mit den regionalen Kunstschaffenden zusammenbringen oder auch für eine gemeinsame Arbeit während des Festivalzeitraums begeistern. Dabei ist Interdisziplinarität von zeitgenössischer Bildender Kunst, Musik oder Literatur erwünscht.
Ziel ist es, bestehende gegenseitige Vorurteile zu überwinden. So kann ein aktuelles Abbild einer offenen Kunstproduktion eines Dorfes geschaffen werden, welches noch immer zu sehr den Fokus auf die traditionellen Hervorbringungen der Ursprünge der Künstlerkolonie setzt und der zeitgenössischen aktuellen Kunstproduktion noch zu wenig Raum gegeben hat. Dennoch ist in den letzten Jahren bereits durch neue Kunsträume wie den Artspace KW/Randlage, das Kunstkaufhaus Mimis Erbe, das Kunst- und AtelierHaus6, den Projektraum AlbertHall sowie Präsentationen der Stipendienstätte mehr Bewegung in den Ort gekommen. Und nun gilt es, partizipative Ansätze der Akteur:innen herauszuarbeiten. Dieses Artfestival kann also also Plattform hierfür dienen. So soll ein Fest der Kunstschaffenden entstehen, die sich während des Festivalzeitraums treffen, kennenlernen, austauschen und auch zusammenarbeiten können. Aber es wird kein closed shop entstehen, denn selbstverständlich sind neben den Worpsweder:innen ebenso die Sommergäste des Ortes stets überall willkommen.
TREFFPUNKT GALERIE ALTES RATHAUS
Die Galerie Altes Rathaus bildet den ersten Anlaufpunkt des Festaivals – on hier aus gibt es Verweise zu den einzelnen Aktionene, Ausstellungen etc.
Im vorderen Teil der Galerie werden Worpsweder Künstler:innen zu sehen sein. Das Konzept ist ungewöhnlich, denn nicht alle Bilder werden immer gleichzeitig zu sehen sein, denn ständig werden Bilder neu gehängt, ausgewählt, gesondert präsentiert - und dazu besteht die Möglichkeit zu Gesprächen mit den Kunstschaffenden, die zu unterschiedlichen Zeiten (auch spontan vor Ort) stattfinden werden.
WEITERE KOOPERATIONEN
Das Festival wird veranstaltet vom Kunstwerk Randlage e.V., und der Stipendienstätte Künstler:innenhäuser Worpswede in einem kooperativen Prozess mit dem Artspace KW/Randlage, dem Kunst- und AtelierHaus6 / Folge6 e.V., dem Kunstkaufhaus Mimis Erbe, dem Projektraum AlbertHall, den KW/R - Artspaces in Worpswede und Bremen, der kommunalen Galerie Altes Rathaus und der Gemeinde Worpswede sowie weiteren Akteur:innen wie den Teams der Moorrübe und des Fabelhofs und dem Lebendigen Galerieraum PAULA sowie weiteren wie den nwwk oder das Haus Bertelsmann realisiert.
Insgesamt stehen derzeit mindestens neun Ausstellungs- und Veranstaltungsorte zur Verfügung, die unterschiedliche Ansätze und Arbeiten präsentieren werden. Da viele Arbeiten direkt vor Ort erst entwickelt und entstehen werden, gibt es ständig neue Openings, Treffen, Diskussionen die oftmals erst sehr kurzfristig bekanntgegeben werden – so im Rahmen der bereits vielfach erprobten und künstlerisch motivierten, performativen „Barabende“ im Haus6 oder im Mimis als auch auf dem Gelände der Stipendienstätte. Stets wird es so zu einem ungezwungenen Austausch kommen.
Inhaltlich geht es um die Entlarvung von Wirklichkeit, welche sich als eine Konstruktion von Normen und Werten der Gesellschaft, Gewohnheiten, antrainierten Mustern und eingeübten Wahrnehmungsmustern gebildet hat. Der kollaborative Ansatz soll dazu beitragen, einerseits bestehende Widerstände gegen das mögliche Zusammenwirken durch Akzeptanz und interdisziplinäre Zusammenarbeit zu überwinden und andererseits auch aktuelle Probleme und Herausforderungen unserer Zeit zu verhandeln.
Begleitend werden Workshops, Kochevents, Artisttalks und Führungen angeboten.
Das Randlage Artfestival verortet sich vorrangig als künstlerische Werkstatt und Möglichkeitsraum in Form eines Labors, welches künstlerisches Schaffen im weitesten Sinne als Forschung betrachtet. Die Maxime "Nicht wissen, was am Ende rauskommt" ist für Volker Schwennen maßgeblich und als Handlungsstrategie ohne Regeln und Normen zu verstehen, welches selbstwirksam, selbstkritisch und ergebnisoffen als fluider Prozess angelegt ist, aufgeschlossen für Experimente und frei von konkreten Erwartungen.
Das Randlage Artfestival fand erstmals 2019 statt. Unter dem Leitmotiv "LEBE DEIN AENDERN" verhandelte Festivalkurator Volker Schwennen (Galerie KW/Randlage) Fragen, welche an Aktualität nicht verloren haben. Über 50 teilnehmende Künstler:innen und über 70 Veranstaltungen fanden im Zeitraum von vier Wochen statt. 2021/22 folgte das Ausstellungskonzept, welches formal ganz bewusst nicht dem ersten ähnelte, dem Leitmotiv WAHLVERWANDTSCHAFTEN. Unter den erschwerten Bedingungen der Covid 19-Pandemie konnten in einem extrem verlängerten Zeitraum dennoch zahlreiche Ausstellungen und Projekte stattfinden. Insgesamt wurden zehn Ausstellungsprojekte und begleitende Veranstaltungen realisiert, an denen sich über 270 Künstler:innen beteiligten. Zu den acht Ausstellungsorten gehörten auch Festival-Satelliten in Berlin, Bremen und Essen. "Wahlverwandtschaften" als Leitmotiv verhandelte als experimentelles Ausstellungsprojekt auf verschiedenen Ebenen Beziehungen, die zur Stimulation divergenter Erfahrungshorizonte beitrugen. Es sollten in erster Linie nicht nur Gemeinsamkeiten sichtbar gemacht, sondern explizit Dissonanzen erzeugt werden.